Christina Roetger
Okt. 2022
Hemdkragen-Arten
Welche gibt es und wie trägt man sie?
Kent, Hai oder Button Down? Es gibt in der Herrenmode eine Vielzahl an verschiedenen Arten und Typen von Hemdkragen. Neben der Passform ist der Kragen das wichtigste Detail, das Sie bei einem gut sitzenden Herrenhemd beachten müssen. Hemdkragen ist jedoch nicht gleich Hemdkragen. Tatsächlich hat die Kragenform Einfluss auf das gesamte Erscheinungsbild. Bei der Art des Kragens geht allerdings nicht nur um Ihren individuellen Stil oder den Anlass, zu dem Sie das Hemd tragen möchten. Es gibt auch konkrete Empfehlungen bezüglich Höhe oder Breite, sodass Sie mit der richtigen Wahl des Hemdkragens Ihr Gesicht vorteilhaft einrahmen können. Wir haben für Sie die wichtigsten Tipps rund um den passenden Hemdkragen zusammengestellt.
Von lässig-urban bis formell: Die 6 beliebtesten Hemdkragen
Ob Freizeit, daily Business oder formelle Events, es gibt für jeden Stil und jeden Anlass den passenden Hemdkragen. Wir zeigen Ihnen hier die gängigsten Varianten:
Der Allrounder: Kentkragen
Der Kentkragen ist der Klassiker unter den Hemdkragen. Er zeichnet sich durch recht breite, spitz zulaufende Kragenschenkel und ausgeglichenen Proportion aus. Der Kentkragen ist besonders vielseitig: Er kann zum Business-Anzug genauso, wie zur Jeans getragen werden, lässt sich sowohl mit als auch ohne Krawatte tragen und erlaubt jede Form des Krawattenknotens. Sie können Ihn also tagsüber im Büro mit Krawatte kombinieren, die Sie dann beim After-Work-Drink einfach ablegen, den obersten Hemdknopf öffnen und so stilbewusst, aber eine ganze Spur lässiger auftreten. Und selbst in Kombination mit Fliege macht der Kentkragen eine gute Figur und kann somit auch zu eleganten Abend-Outfits getragen werden.
Varianten des Kentkragens: Inzwischen sind auch der New-Kentkragen mit etwas breitere Kragenstellung und modernerem Look sowie der Long-Kentkragen mit leicht nach unten gezogenen Kragenschenkeln in der Herrenmode populär. Auch diese Kragentypen sind gut für einen stilvollen Business-Look geeignet.
Der very britische: Haifischkragen
Diese Art des Hemdkragens wird auch Windsor-Kragen genannt, da seine Entstehung auf Eduard VIII, den Duke of Windsor zurückgeht. Um die damals beliebten breiten Krawattenknoten, wie den Windsor voll zu Geltung bringen, ließ sich der Duke beim britischen Maßschneider Hawes & Curtis den Kragen mit breiter Öffnung anfertigen.
Der festliche: Kläppchenkragen
Diese Kragenform werden Sie zwar nicht täglich tragen, dennoch gehört ein Hemd mit Kläppchenkragen in Ihren Kleiderschrank. Hemden mit Kläppchenkragen, auch Smoking-Kragen genannt, haben eine verdeckte Knopfleiste und Umschlagmanschette. Der Kläppchenkragen kommt nur zu ganz besonderen, formellen Anlässen zum Einsatz. Dazu gehören zum Beispiel Hochzeiten oder Empfänge, bei denen der Dresscode „Black Tie“ gewünscht ist. Da dieser Hemdkragen sehr elegant ist und in der Regel zu Smoking oder Frack kombiniert wird, sollten Sie dazu ausschließlich Fliege tragen.
Der coole: Stehkragen
Sie suchen einen Hemdkragen, der leger, aber gleichzeitig ausgefallen ist? Dann empfehlen wir Ihnen ein Hemd mit Stehkragen. Dieser Kragentyp besitzt eine kurze Knopfleiste mit ein oder zwei Knöpfen, jedoch keine Kragenschenkel. Dadurch wirkt er betont sportlich. Die Bezeichnung Stehkragen ist dabei eher als Oberbegriff zu verstehen, da es verschiedene Formen wie den Mandarin-Kragen oder Mao-Kragen, den tunesischen Kragen oder den Nehru-Kragen. Eine Krawatte wird bei dieser Art von Hemdkragen nicht getragen. Er passt zur lockeren Bürokleidung und kann auch in der Freizeit getragen werden. Tragen Sie den Stehkragen zugeknöpft wirkt er smart, offen getragen gibt er lässigen Streetstyle-Looks mir Chinohosen und Sneakern einen eleganten Touch.
Welche Kragenform passt zu mir?
Wer sagt eigentlich, dass nur die Frauen mit den richtigen Styling-Tricks etwas schummeln dürfen? Auch bei den Herren lassen sich mit dem richtigen Kragen die Proportionen im Gesicht ausbalancieren, sodass Ihre Vorzüge optimal betont werden. Hier ist alles, was Sie wissen müssen im Überblick:
- Schmale spitze Hemdkragen, wie Button Down- oder Kent-Kragen helfen, ein rundliches Gesicht optisch zu verlängern.
- Um die Kieferpartie bei einem spitzen Kinn breiter erscheinen zu lassen, wählen Sie Hemden mit einem mittelgroßen bis breit gespreizten Kragen.
- Zu länglichen Gesichtern passen Hemdkragen, die etwas weiter auseinander stehen, und dem Gesicht den Anschein von mehr Breite zu verleihen. Der Haifischkragen ist ideal.
- Zu einer ovalen Gesichtsform lässt sich jede Art von Hemdkragen gut tragen
- Männer mit kurzem Hals sollten hohe Hemdkragen vermeiden, da diese den Hals weiter optisch verkürzen und der Hals so „verschluckt“ wird. Der Kentkragen ist hier optimal, da seine langen und spitz zulaufenden Kragenschenkel die Halspartie verlängern.
- Bei einem sehr langen Hals wirkt ein Hemdkragen mit einer hohen Rückenhöhe harmonisch und schmeichelhaft.
Welcher Hemdkragen eignet sich für eine Krawatte?
Zu einem formellen Business-Look gehört für die meisten Männer immer noch eine Krawatte. Es hilft also zu wissen, welche Kragenformen hier die unkomplizierten Styling-Partner sind und welche etwas mehr Talent beim Binden des Krawattenknotens beanspruchen. Grundsätzlich lassen sich fast alle Kragenformen mit einer Krawatte kombinieren, wenn Sie jedoch ein Hemd suchen, bei dem Sie sich nicht allzu viele Gedanken in Bezug auf den richtigen Knoten machen müssen, empfehlen wir den Kentkragen in all seinen Variationen oder den Haifischkragen. Hier passen so gut wie alle Krawattenformen und -knoten.
Bei einem Button Down Kragen scheiden sich die Geister. Auch wenn man diese Art von Hemdkragen vor allem in den USA (und damit in den entsprechenden TV-Serien auch hier) häufig in Kombination mit einer Krawatte sieht, gilt es hierzulande sogar teilweise immer noch als Fashion-Fauxpas Button Down mit Krawatte zu tragen. Hier kommt es auf den Anlass und den Dresscode an.